Charité Berlin startet Masterstudiengang zur Weltraummedizin

Charité Berlin startet Masterstudiengang zur Weltraummedizin

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin hat in Zusammenarbeit mit Universitäten in Frankreich und Slowenien einen neuen Masterstudiengang ins Leben gerufen, der sich der Weltraummedizin und Physiologie in extremen Umwelten widmet. Der Studiengang, der ab dem Wintersemester 2024 verfügbar ist, ermöglicht es Studierenden, sich mit den Herausforderungen auseinanderzusetzen, denen der menschliche Körper in extremen Umgebungen wie der Antarktis oder dem Weltraum ausgesetzt ist.

Herausforderungen und Chancen im Fokus

Die Entwicklung des Programms ist eine Reaktion auf die wachsende Bedeutung der Raumfahrtmedizin, die aufgrund längerer Weltraumflüge und zunehmendem Weltraumtourismus neue Anforderungen an die Gesundheitsversorgung im Weltraum stellt. Muskelschwund, Knochenabbau und psychologische Belastungen sind nur einige der Herausforderungen, mit denen Raumfahrende konfrontiert sind. Um diesen Phänomenen zu begegnen, wird der Masterstudiengang Studierende darauf vorbereiten, medizinische Betreuung für Raumfahrende zu leisten, Lebenserhaltungssysteme zu entwickeln und die Forschung in der Weltraummedizin voranzutreiben.

Erkenntnisse aus Raumfahrtforschung auch für Gesundheit auf der Erde dienlich

Die Weltraummedizin ist jedoch nicht nur für die Raumfahrt relevant. Die extreme Umgebung des Weltraums bietet Analogien zu Bedingungen auf der Erde, wie sie beispielsweise bei Expeditionen ins Hochgebirge, der Arbeit der Feuerwehr oder extremen Temperaturen auftreten. Erkenntnisse aus der Erforschung dieser Umgebungen können somit nicht nur die Sicherheit bei Weltraummissionen verbessern, sondern auch auf der Erde nützlich sein, um beispielsweise Hitzewellen oder Bewegungsmangel zu bewältigen.

Der Studiengang, der im Rahmen des Erasmus-Mundus-Programms durchgeführt wird, ermöglicht den Studierenden, an drei renommierten Universitäten in Europa zu studieren: der Charité in Berlin, der Université de Caen Normandie in Frankreich und der Jožef Stefan International Postgraduate School in Slowenien. Das zweijährige Programm richtet sich an Absolventen mit unterschiedlichen Hintergründen in Medizin, Ingenieurwissenschaften oder Natur- und Bewegungswissenschaften.

Förderung durch die Europäische Union

Interessierte können sich bis zum 1.3.2024 über die Université de Caen Normandie bewerben. Das Programm umfasst 13 Studienplätze im ersten Jahrgang, für die Stipendien zur Verfügung stehen. Mit einer Förderung von rund 4,7 Mio. Euro von der Europäischen Union soll der Gemeinsame Erasmus-Mundus-Masterstudiengang dazu beitragen, die Expertise im Bereich der Weltraummedizin international zu fördern und zukünftige Generationen von Forschenden auszubilden.

 

Kommentar:

Der neue Masterstudiengang für Weltraummedizin und Physiologie in extremen Umwelten ist eine innovative und zukunftsweisende Ausbildung, die den wissenschaftlichen Nachwuchs für ein spannendes und wichtiges Fachgebiet qualifiziert. Das Studienangebot setzt ein Zeichen für die wachsende Bedeutung und Anerkennung der Weltraummedizin, die sowohl für die Raumfahrt als auch für die Erde von Nutzen ist. Zudem ist das Angebot ein Beispiel für die erfolgreiche internationale Kooperation und Vernetzung im Bereich der Weltraummedizin, die zu neuen Erkenntnissen und Lösungen beitragen kann. Unterstrichen werden die Bedeutung der neuen Forschungsrichtung und deren potenzielle Auswirkungen auf die Zukunft der Gesundheitswissenschaften durch die finanzielle Unterstützung der Europäischen Union.

Quelle: Charité – Universitätsmedizin Berlin – Neu an der Charité: Internationaler Masterstudiengang Weltraummedizin

Vanessa Dierberger
Autor Vanessa Dierberger
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