Europaweit werden Frauen später Mutter

Europaweit werden Frauen später Mutter

In der Europäischen Union bekommen Frauen ihr erstes Kind immer später. Laut Erhebungen von Eurostat lag das Durchschnittsalter der Frauen bei der Geburt des ersten Kindes in 2021 europaweit bei über 31 Jahren. Mit durchschnittlich 32,7 Jahren bei der Geburt des ersten Kindes werden Frauen aus Irland am spätesten Mutter. Hingegen bekommen Frauen aus Bulgarien das erste Kind schon durchschnittlich mit 27,9 Jahren. Deutschland befindet sich mit einem durchschnittlichen Alter von 31,5 Jahren bei der Geburt des ersten Kindes eher im oberen Bereich.

Europavergleich: Alter bei der Geburt des ersten Kindes

Quelle: Eurostat                                                                                                                       Darstellung: REBMANN RESEARCH

Trend zur späteren Geburt im gesamten Euroraum

Besonders in osteuropäischen Ländern bekommen Frauen ihr erstes Kind vergleichsweise früh. Jedoch ist auch hier ein klarer Trend zur späteren Geburt erkennbar. Im gesamten Euroraum verschiebt sich der Zeitpunkt der ersten Geburt weiter nach hinten. In Deutschland ist das Durchschnittsalter bei der Geburt des ersten Kindes innerhalb eines Jahrzehnts um ein Jahr (von 30,5 auf 31,5 Jahre) angestiegen.

Die Bevölkerungszahlen schrumpfen

Für eine Gesellschaft ist zudem die zusammengefasste Geburtenziffer eine aussagekräftige Kennzahl. Sie gibt an, wie viele Kinder eine Frau durchschnittlich in ihrem Leben bekommt. Um die Bevölkerungszahl konstant zu halten, muss die Geburtenziffer etwa 2,1 Kinder je Frau betragen. Im EU-Durchschnitt liegt die Geburtenziffer mit 1,53 jedoch deutlich darunter. In Spanien und Malta ist die Geburtenziffer im europäischen Vergleich mit 1,19 bzw. 1,13 Kindern je Frau am geringsten. Am höchsten ist die Geburtenziffer hingegen in Frankreich mit 1,84 Kindern je Frau. Für Deutschland ergibt sich eine Geburtenziffer von 1,58. Dies bedeutet, dass die Größe der Generation der Kinder nur etwa 75% der Elterngeneration entspricht.

 

Kommentar:

Die oben beschriebenen Trends haben große Auswirkungen auf die Gesellschaft eines Landes. In Deutschland beispielsweise ist durch die demografische Entwicklung ein Fachkräftemangel in nahezu jeder Branche entstanden. Auch auf den Gesundheitsmarkt hat der demografische Wandel Auswirkungen. Zum einen altert die Gesellschaft, wodurch perspektivisch der Behandlungsbedarf steigt, zum anderen ist der Fachkräftemangel auch in den Gesundheitsberufen zu spüren. In den nächsten Jahren werden mehr Ärzte in den Ruhestand gehen als Nachwuchsmediziner gewonnen werden können. Das Gesundheitswesen, aber auch zahlreiche andere Branchen werden zukünftig durch die demografische Entwicklung vor Herausforderungen gestellt.

Quellen:

 

Autor Fanny Mauch
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