Legal Tech – Dieselskandal als Treiber der Digitalisierung

Legal Tech - Dieselskandal als Treiber der Digitalisierung

Mit dem Dieselskandal ging erstmalig in Deutschland ein riesengroßes Massengeschäft für die Kanzleien einher; für die Bearbeitung der Aktenberge – zum Teil wurden von Kanzleien Turnhallen mit Scannern angemietet – wurden die betroffenen Kanzleien quasi über Nacht gezwungen ‚Handakten‘ und Co. durch digitale Erfassung, digitale Prozesse und IT-gestützte automatisierte Verfahren zu ersetzen.

Gemäß JUVE-Informationen haben die betrauten Kanzleien jeweils zwischen 5.000 und 10.000 Verfahren von geschädigten VW-Diesel Käufern seit 2017 betreut und damit allein 2019 durchschnittlich 5 Mio. Euro zusätzliches Honorar je Kanzlei erwirtschaften können. Für viele dürfte das das größte Mandat in der Firmengeschichte überhaupt gewesen sein. Während anfangs die Zeit bis zu einer Klageerwiderung fünf bis sieben Stunden dauerte, reduzierte sich dieser Wert bis Ende 2019 auf unter eine Stunde. Während bis 2019 auf Honorar- sprich Stundenbasis abgerechnet wurde, zahlt VW seit 2020 nach der RVG. Aufgrund eines BGH-Urteils vom Mai 2020 ist seither viel über Vergleiche abgewickelt worden und die Zahl neuer Fälle ist mittlerweile zu vernachlässigen.

 

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