Medizinstudium im Ausland: Starke Unterschiede bei Gebühren

Medizinstudium im Ausland: Starke Unterschiede bei Gebühren

Jährlich studieren rund 8% aller deutschen Medizinstudenten an einer Hochschule im Ausland. In 2020 waren dies 7.950 deutsche Studierende der Humanmedizin. Allerdings weichen die Studiengebühren je Land und Hochschule stark voneinander ab und reichen teilweise bis zu 150.000 Euro. Dies zeigt eine aktuelle Publikation des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Das CHE untersuchte darin neben den Studiengebühren auch Bewerbungsfristen und Zulassungsverfahren von insgesamt 66 internationalen Hochschulen mit Medizinstudiengängen.

In Deutschland ist das Studium der Humanmedizin äußerst beliebt, wodurch die Nachfrage das Angebot an Studienplätzen oftmals übersteigt. Dies ist der Grund, weshalb einige Bewerber im Ausland studieren – am beliebtesten sind Österreich und Ungarn mit 2.500 bzw. 2.200 Studierenden aus Deutschland. Außerdem studieren deutsche Medizinstudenten auch gerne in Polen, Tschechien und Litauen. Die Hälfte der Studierenden absolviert das Studium in den regulären Studiengängen, die in der Landessprache gelehrt werden. Die andere Hälfte studiert in internationalen Studiengängen – die teilweise sogar extra für Deutsche konzipiert sind – in der Regel in englischer Sprache.

Abbildung 1: Top-5-Länder mit den meisten deutschen Studierenden der Humanmedizin

 

Allerdings unterscheiden sich die Gebühren in den einzelnen Ländern weitreichend: Die Preisspanne reicht von 2.300 Euro bis zu 27.000 Euro je Studienjahr. In Österreich können ausländische Studierende an staatlichen Hochschulen ohne Studiengebühren Medizin studieren. Dabei gelten für ausländische Bewerber die gleichen Regelungen wie für einheimische Studierende.

Tabelle 1: Studiengebühren Humanmedizin nach Ländern

Ein Medizinstudium im EU-Ausland wird von den deutschen Landesärztekammern anerkannt. Bei einem Studienabschluss in einem Nicht-EU-Land folgt eine individuelle Prüfung der Anerkennung des Abschlusses in Deutschland.

 

Kommentar:

Bei diesen teilweise immensen Kosten werden die Studierenden jedoch nicht allein gelassen. Für Nachwuchsmediziner gibt es eine Vielzahl an Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. Diese reichen von staatlichen Fördermöglichkeiten (z.B. BAföG) über zinsgünstige Studienkredite bis hin zu Stipendien. Stipendiengeber sind beispielsweise parteinahe oder unternehmensnahe Stiftungen, soziale Einrichtungen, Forschungsinstitutionen sowie studentische Organisationen.

Weitere Details zu den Fördermöglichkeiten für Nachwuchsmediziner finden Sie im ATLAS MEDICUS® Infodienst.

Quelle: CHE – Medizinstudium im Ausland: CHE Publikation zeigt große Unterschiede bei Studiengebühren

Autor Fanny Mauch
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