In Anbetracht des drastischen Anstiegs von Allergien und Sensibilitäten bei Patienten und Personal ist auch in den Arztpraxen verstärkt über Maßnahmen für gesündere Umweltbedingungen nachzudenken. Es geht um kritische Überlegungen bei der Auswahl des Grundstücks, bei der Entscheidung über die Materialien für Bau und Ausstattung und um umweltfreundliche Maßnahmen beim Betrieb der Arztpraxis.
Auswahl des Grundstücks: Die unmittelbare Nähe von Tankstellen, von Industriebetrieben, die Chemikalien freisetzen, und von Parkplätzen nahe dem Eingang ist möglichst zu vermeiden.
Wahl der Materialien für Bau und Ausstattung: Grundsätzlich sollten Materialien mit geringem Ausgasungspotenzial gewählt werden. Günstig sind harte Oberflächen, da sie geringe Anlagerungsmöglichkeiten für Schadstoffe bieten. Besser sind also Fliesen, Steine, Terrazzo, Hartholz und Linoleum als Teppichboden, Raufasertapeten und Gardinen.
Umweltfreundliche Maßnahmen im Betrieb: Aus der großen Zahl wirkungsvoller Aktionen zur Verbesserung der Umwelt in Arztpraxen sind im Folgenden einige benannt:
- Auswahl geeigneter Desinfektionsmittel (z.B.: ohne Phenol)
- Vermeidung von chemikalienhaltigen Reinigungsmitteln, Sprays, Parfüms, ätherischen Ölen, Zigarettenrauch und Pestiziden
- Möglichst Minimierung des Elektrosmogs (bei Patienten, die auf elektrische und elektromagnetische Felder reagieren)
- Optimierung der Luftqualität (besonders für hypersensible Patienten)
- In Warteräumen wegen ihres hohen Lösungsmittelanteils keine Tageszeitungen
- Bei sensiblen Patienten sollten Schnittblumen wegen der Pestizidbelastung und Grünpflanzen wegen der Schimmelbildung in der Blumenerde vermieden werden. Die wünschenswerte wohnliche Gestaltung kann auch mit Kunstwerken und Objekten aus sicherem Material erreicht werden. Auf der anderen Seite können Pflanzen erheblich zum Wohlbefinden beitragen. Hier gilt es abzuwägen.
Quelle: E-MARKTWISSEN
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