Schwierige Bewerbungslage bei der Ausbildung zur MFA

Schwierige Bewerbungslage bei der Ausbildung zur MFA

Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) hat eine Analyse zur „Ausbildung von Medizinischen Fachangestellten (MFA) in Praxen und Einrichtungen der vertragsärztlichen Versorgung“ veröffentlicht.

Die aktuell hohe Ausbildungsquote von 42% bei Praxen und MVZ wird voraussichtlich in Zukunft weiter steigen. Die Größe der Einrichtung korreliert mit der Ausbildungsbereitschaft: Je größer die Einrichtung, umso häufiger bildet sie aus. Als Grund für eine Ausbildungstätigkeit wird am häufigsten die Gewinnung von zukünftigen Fachkräften genannt.

Der Ausbildungsmarkt muss klar vom Markt des fertig ausgebildeten Praxispersonals unterschieden werden. Während Einrichtungen nahezu keine Bewerbungen von ausgebildeten medizinischen Fachangestellten erhalten, ist die quantitative Lage auf dem Ausbildungsmarkt positiv.

Einrichtungen können aus einem ausreichenden Bewerber-Pool wählen, da mehr als die Hälfte der Praxen und MVZ vier oder mehr Bewerbungen je Stelle erhalten. Damit konnten auch 90% der ausgeschriebenen Stellen besetzt werden. An der hohen Bewerberanzahl ist ebenfalls zu erkennen, dass der MFA-Beruf aktuell der beliebteste Ausbildungsberuf ist.

Trotzdem wird die Bewerbungslage von den Einrichtungen als schwierig erachtet, was auch der Hauptgrund für den Ausstieg von Praxen oder MVZ aus der Ausbildungstätigkeit ist. Mit Blick auf die Qualität der Bewerber fällt die Bewertung eher negativ aus. Rund 46% der Einrichtungen geben an, dass die Hälfte der Bewerber ungeeignet war. In 32% der Fälle hatten die eingestellten Auszubildenden einen Schulabschluss, der unter dem erwarteten Niveau der Mittleren Reife lag.

Hauptgrund für die hohe Quote ungeeigneter Bewerber ist nach Angaben der Praxen und MVZ jedoch die mangelnde Sozialkompetenz. Sie ist ebenfalls – neben den persönlichen Gründen – der meistgenannte Grund für einen Ausbildungsabbruch. Insgesamt 32,2% der Einrichtungen waren in den letzten fünf Jahren von Abbrüchen betroffen.

 

Kommentar:

Neben den genannten Problemen gibt es auch Defizite bei den Ausbildungsinhalten. Aus diesem Grund wird oftmals die Forderung nach einer Reform der Ausbildungsordnung laut. Besonders häufig wird dabei kritisiert, dass die Auszubildenden zu wenig über die Praxisorganisation lernen. Um diese Lücke zu schließen, wird eine Anpassung der schulischen und praktischen Ausbildungsinhalte zum Thema Praxisorganisation gefordert. Ziel ist es, die Auszubildenden effizienter in den Einrichtungen einsetzen zu können. Eine grundsätzliche Ausweitung bestimmter Ausbildungsinhalte kann wegen der begrenzten Ausbildungsdauer voraussichtlich nicht erfolgen. Denkbar wären hier Weiter- und Fortbildungskonzepte im Anschluss an die Ausbildung.

Quelle: Zi – Zi-Umfrage zur Ausbildungstätigkeit in Praxen und Medizinischen Versorgungszentren

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