Umsatzpotenzial der Kinder- und Jugendmediziner in Hessen: Wo liegen die Top-Regionen?

Umsatzpotenzial der Kinder- und Jugendmediziner in Hessen: Wo liegen die Top-Regionen?

In Hessen liegt der durchschnittliche Honorarumsatz (GKV + Privat + Sonstiger Umsatz) je niedergelassenem Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin bei knapp 398.000 Euro und damit so hoch wie in keiner anderen KV-Region. Dies geht aus einer Auswertung des Atlas Medicus Marktatlas für das Jahr 2022 hervor. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt erzielen die Fachgruppenvertreter in Westfalen-Lippe ein Einnahmeplus von mehr als 14,5%. Der Abstand zu den Kollegen im Saarland, die sich im bundesweiten Vergleich mit dem geringsten Durchschnittswert (knapp 293.000 Euro) begnügen müssen, liegt sogar bei rund 36%. Der detaillierte Blick auf die Regionalkarte zeigt, dass es auch innerhalb der KV-Region Hessen zu teilweise größeren Abweichungen beim durchschnittlichen Umsatz in der Pädiatrie kommen kann (vgl. Abb.).

Abb. Durchschnittlicher Umsatz der Kinder- und Jugendmediziner in Hessen – Abweichungen vom Durchschnitt der Region in Prozent (2022)

Regio-Karte der Landkreise/kreisfreien Städte in Hessen mit Abweichungen vom Umsatzdurchschnitt der Kinder- und Jugendärzte der KV-Region in Prozent

Quelle: ATLAS MEDICUS® Marktatlas 2024

Neun Landkreise überschreiten die Marke von 430.000 Euro

In neun Landkreisen erreichen die Einnahmen Durchschnittswerte von mehr als 430.000 Euro (vgl. Tab.). Spitzenreiter sind die Kinder- und Jugendärzte im Main-Taunus-Kreis mit einem Durchschnittswert von über 450.000 Euro.

Tab. Top-9-Regionen, durchschnittlicher Umsatz je Pädiater 2022 (gerundet)

Ranking
Landkreis
Umsatzpotenzial in €
1Main-Taunus-Kreis, LK452.492
2Offenbach, LK441.482
3Rheingau-Taunus-Kreis, LK440.398
4Wetteraukreis, LK438.947
5Main-Kinzig-Kreis, LK437.649
6Kassel, LK434.121
7Gießen, LK433.096
8Lahn-Dill-Kreis, LK431.012
9Odenwaldkreis, LK430.896

Quelle: ATLAS MEDICUS® Marktatlas 2024

Mit durchschnittlichen Werten von weniger als 354.000 Euro bilden die kreisfreien Städte Kassel und Offenbach am Main sowie der Landkreis Fulda die Schlusslichter im Umsatzvergleich der Pädiater in Hessen.

 

Kommentar:

Honorarumsatz entspricht nicht dem Gewinn

Praxisinhaber müssen aus ihrem Honorarumsatz alle laufenden Praxiskosten u.a. für Personal, Mieten, Darlehenszinsen und Abschreibungen finanzieren. Dabei ist für Kinder- und Jugendärzte in Westdeutschland von einem Gesamtkostenanteil (einschließlich Abschreibungen für Abnutzung) von rund 49% des Umsatzes auszugehen. Von den verbleibenden 51% sind eventuelle Tilgungsleistungen für Praxiskredite sowie die Aufwendungen für die Kranken- und Pflegeversicherung, Altersversorgung etc. und die Einkommenssteuer zu begleichen.

Hinweis: Bei allen angegebenen Werten handelt es sich um eine Durchschnittsbetrachtung. Je nach Größe, Ausrichtung/Spezialisierung der Praxis können die tatsächlichen Ergebnisse deutlich von den Durchschnittswerten abweichen.

Quelle: ATLAS MEDICUS

 

Dr. Elisabeth Leonhard
Autor Dr. Elisabeth Leonhard
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