Die Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK) hat das Versorgungsprojekt „VERAH am Ort“ ins Leben gerufen, das nun mit den ersten Pilotpraxen im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld gestartet ist.
Ziel des Projekts ist es, dem Ärzte- und Fachkräftemangel in der Medizin entgegenzutreten. Das durch die SBK begleitete Projekt kann eine Lösung durch Versorgungsassistenten bieten, die sich zu fixen Zeiten in den örtlichen Praxen einfinden und bei Bedarf die niedergelassenen Ärzte im Umkreis mit entsprechender Kommunikationstechnik kontaktieren können, um Vitaldaten der Patienten zu übermitteln. Um die Versorgungssituation im ländlichen Raum zu sichern und insbesondere hausärztliche Unterversorgung zu verhindern, benötigt es dennoch langfristige Strategien.
Das Projekt bietet für alle Beteiligten Vorteile:
- Patienten: finden medizinische Versorgung vor Ort
- VERAH: erfahren eine Aufwertung des Berufsbildes
- Hausärzte: gewährleisten die medizinische Versorgung unter adäquatem Aufwand
Zur Finanzierung des Projekts stellt das Land Bayern in der Anlaufphase 0,5 Mio. Euro zur Verfügung. Mit dem Ziel, die mit dem Einsatz der Versorgungsassistenten erreichten Effekte zur erheben, unternimmt die Universität Bayreuth eine Evaluierung auf wissenschaftlicher Basis.
Kommentar:
Der Ärztemangel stellt eine bedeutende Herausforderung für die medizinische Versorgung dar. Angesichts einer alternden Gesellschaft steigt die Anzahl kranker Menschen. Gleichzeitig altern auch die Ärzte selbst. Dies führt dazu, dass viele Praxen schließen. Insbesondere in ländlichen Gebieten haben bereits heute viele Menschen Schwierigkeiten, eine Hausarztpraxis in ihrer Nähe zu finden. Es erfordert Projekte wie „VERAH am Ort“, um einer (drohenden) Unterversorgung insbesondere in ländlichen Regionen entgegenzuwirken.