Vertrauen der Deutschen in die Gesundheitspolitik ist gesunken

Vertrauen der Deutschen in die Gesundheitspolitik ist gesunken

Das Vertrauen in die deutsche Gesundheitspolitik ist stark gesunken. Dies zeigt die repräsentative Forsa-Umfrage „Initiative Neustart!“, die vom 25. Januar bis 10. Februar 2023 durchgeführt wurde und 1.850 Personen ab 18 Jahren befragte. 61% der Deutschen geben an, eher weniger bis kein Vertrauen zu haben, dass die Politik zukünftig in der Lage ist, eine qualitativ hochwertige und gleichzeitig bezahlbare medizinische Versorgung sicherzustellen. In 2020 war es mit 30% der Deutschen nicht einmal die Hälfte, die der Politik in dieser Hinsicht nicht vertrauten.

Gewünschte Prioritäten des Gesundheitssystems als Teil der Umfrage

Inhalt der Umfrage waren unter anderem wichtige Aspekte für das zukünftige Gesundheitssystem. Hierbei gaben 99% der Befragten an, dass es wichtig bzw. sehr wichtig ist, eine bezahlbare Versorgung zu sichern. Ebenso sind 97% der Befragten der Meinung, dass die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals verbessert werden müssen. Die schnelle medizinische Versorgung durch den z.B. zeitnahen Erhalt eines Arzttermins ist für 98% sehr wichtig oder wichtig.

Gesundheitspolitik der Ampel trifft teilweise auf Unzufriedenheit

52% der Befragten finden, dass die Bundesregierung bzw. der Gesundheitsminister Karl Lauterbach im ersten Regierungsjahr gesundheitspolitische Prioritäten eher nicht oder gar nicht richtig gesetzt hat. Besonders die Altersgruppe der 30- bis 59-Jährigen ist mit der Gesundheitspolitik unzufrieden. Die Frage, ob das Gesundheitssystem heute besser aufgestellt ist als vor 60 Jahren, beantworten fast drei Viertel der Befragten mit eher nicht oder gar nicht. Die Befragten empfinden die medizinische Versorgung vor Ort ebenfalls schlechter. So meinen 39%, dass sich die Versorgung eher oder stark verschlechtert hat, für 55% ist sie gleichgeblieben.

 

Kommentar:

Ziel der „Initiative Neustart!“ ist es, langfristige Lösungen für ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Gesundheitssystem zu entwickeln. Seit 2018 wurde der Dialog mit Bürgern und Experten gesucht, wodurch nun zum Ende des Projektzeitraums der Initiative im Jahr 2023 einige Konzepte für die verbesserte ärztliche Versorgung vorgewiesen werden können. Die Umfrageergebnisse zeigen die Notwendigkeit von Reformen im Gesundheitswesen. Auf Grundlage der Ergebnisse der Initiative wurden einige Forderungen formuliert:

  • Multiprofessionelle Primärversorgungszentren sollen das gesundheitliche Angebot am Wohnort verbessern
  • Digitalisierung soll umfassender genutzt werden
  • Pflegeberuf soll schrittweise gestärkt werden, was beispielsweise durch die Akademisierung des Pflegeberufes gelingen kann

Die Möglichkeiten zur Verbesserung des Gesundheitssystems sind vielfältig.

Quelle: forsa – Umfrage zum Abschluss der “Initiative Neustart!”

Autor Fanny Mauch
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