Gentherapie: Hoffnung für Erblindete

Gentherapie: Hoffnung für Erblindete

Erblindete Patienten mit Retinitis pigmentosa können Hoffnung schöpfen. Einem internationalen Forscherteam um Dr. José-Alain Sahel (Sorbonne Universität, Paris) gelang es, mithilfe einer optogenetischen Therapie das Sehvermögen erblindeten Patienten teilweise wieder herzustellen. Dies geht aus einer aktuellen Publikation in nature medicine hervor. Zunächst injizierten die Forscher 5×1010 Virusvektoren in das Auge des Patienten. Diese enthielten die Bauanleitung für das Channelrhodopsin „ChrimsonR“, das auf bernsteinfarbenes Licht reagiert. Das Channelrhodopsin hat die Aufgabe, die visuelle Information via Sehnerv vom Auge ans Gehirn zu leiten. Mithilfe einer modifizierten Schutzbrille gelang es, visuelle Bilder zu erfassen und in bernsteinfarbenen Lichtwellenlängen in Echtzeit auf die Netzhaut zu projizieren. Dort erfolgte eine Stimulierung von ChrimsonR. Nach siebenmonatigem Training konnte der Patient, der 40 Jahre zuvor erblindet war, Gegenstände wieder grob und monochrom wahrnehmen. Dabei handelte es sich um Objekte auf weißem Untergrund, die der Patient lokalisieren und zählen konnte. Eine Videoaufzeichnung der Tests findet sich unter https://www.youtube.com/watch?v=qw9Kwi1juWA.

Quelle: naturemedicine – Partial recovery of visual function in a blind patient after optogenetic therapy

 

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