Hausärzte sind Vorreiter bei der TI-Anbindung

Hausärzte sind Vorreiter bei der TI-Anbindung

Die Digitalisierung im ambulanten Gesundheitswesen schreitet voran. Mittlerweile sind 89% der ärztlichen Praxen an die Telematikinfrastruktur (TI) angebunden. Damit wächst die Anzahl nochmals um 3% im Vergleich zum Vorjahr.

Altersstruktur und Fachgebiet beeinflussen die Anzahl der TI-Anbindungen

Die Spitzenposition nehmen dabei die Hausärzte mit rund 90% ein, wohingegen die Psychotherapeuten mit nur 77% das Schlusslicht bei der verpflichtenden digitalen Vernetzung bilden. Auch die Altersstruktur beeinflusst die Häufigkeit der TI-Anbindung der Praxen. Vor allem die Altersgruppe der unter 50-Jährigen ist mit circa 90% am häufigsten an die TI angeschlossen. Im Vergleich zur ältesten Personengruppe ergibt sich eine Differenz von rund 11% – in der Altersgruppe der über 60-Jährigen sind lediglich 79% an die Telematikinfrastruktur angeschlossen.

Fehlerhäufigkeit steigt drastisch

Insgesamt haben im Vergleich zum Vorjahr mehr Praxen einen Anschluss zur TI, dabei hat sich die Fehlerhäufigkeit jedoch fast verdoppelt. 28% der befragten hausärztlichen Praxen haben täglich mit Fehlern in Zusammenhang mit der TI zu kämpfen. Nur 2% der Praxen geben an, bei der TI-Nutzung überhaupt keine Fehler feststellen zu können. Problematisch hierbei ist insbesondere der mit der Fehlerhäufigkeit einhergehende Zeitverlust.

 

Kommentar:

Die TI ermöglicht den sicheren und schnellen Austausch von sensiblen Gesundheitsdaten über Einrichtungs- und Sektorengrenzen hinweg. Grundlage ist das Gesetz zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege (DVPMG), das im Juni 2021 in Kraft getreten ist. Stufenweise sollen nun verschiedene Maßnahmen die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen vorantreiben. Neben den Ärzten und Psychotherapeuten sind bislang Apotheken und Krankenhäuser vom Gesetzgeber zur TI-Anbindung verpflichtet. Für weitere Akteure wie stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen, Hebammen bzw. Entbindungshelfer sowie Physiotherapeuten ist die Anbindung aktuell freiwillig. Zusätzlich können künftig Erbringer von Soziotherapie sowie zahnmedizinische Labore das digitale Netzwerk nutzen.

Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung

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