In Niedersachsen werden ZFA bald nach Tarif bezahlt

In Niedersachsen werden ZFA bald nach Tarif bezahlt

Niedersachsens Zahnärzte sitzen bei neuer Tarifrunde mit am Verhandlungstisch

Für die niedersächsischen Zahnmedizinischen Fachangestellten gibt es bald eine tarifliche Vergütungsregelung. Die Zahnärztekammer Niedersachsen ist im Januar 2023 der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Zahnmedizinischen Fachangestellten (AAZ) beigetreten, und nimmt damit als neuer Tarifpartner auf Arbeitgeberseite an der nächsten Tarifrunde teil, die im zweiten Quartal 2023 beginnt. Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) vertritt die Arbeitnehmerseite.

 

Kommentar:

Tarifvertrag gilt bald in fünf Bundesländern

Einen Tarifvertrag für ZFA gibt es bislang lediglich für die Kammerbezirke Hamburg, Hessen, Saarland und Westfalen-Lippe. Mit Niedersachsen ist nun ein weiteres einwohnerstarkes Flächenland hinzugekommen.

Die Mehrzahl der rund 196.000 in den bundesdeutschen Zahnarztpraxen beschäftigten ZFA müssen jedoch auch künftig ihr Gehalt individuell mit ihrem Arbeitgeber aushandeln. Das Ergebnis dieser Gehaltsverhandlungen ist stark abhängig vom Verhandlungsgeschick der oder des ZFA bzw. vom Goodwill des Arbeitgebers.

Für die niedersächsischen ZFA ist die Aussicht auf eine Bezahlung nach Tarif eine gute Nachricht. Eine Bezahlung nach Tarif dürfte für viele mit einer Gehaltserhöhung verbunden sein.

Auch die Auszubildenden dürften deutlich von der künftigen Tarifbindung profitieren. Zwar hat die Zahnärztekammer Niedersachsen im November 2022 eine deutliche Erhöhung der Ausbildungsvergütungen von bisher 830 Euro auf 900 Euro (jeweils für das erste Lehrjahr) beschlossen. Diese soll ab August 2023 wirksam werden. Allerdings liegt die im aktuellen ZFA-Tarifvertrag festgelegte Ausbildungsvergütung für das erste Lehrjahr mit 920 Euro bereits darüber.

Tarifvertrag gilt für alle Praxen und deren Mitarbeiter

Vom Tarifvertrag profitieren übrigens alle ZFA (nicht nur gewerkschaftlich organisierte), da der Tarifvertrag grundsätzlich für alle Praxen des Kammerbezirks bindend ist.

Wichtige Maßnahme gegen Fachkräftemangel

Den Beitritt zur Tarifgemeinschaft bezeichnet Henner Bunke, Präsident der Zahnärztekammer Niedersachsen, als „… einen weiteren wichtigen Schritt zu einer Attraktivitätssteigerung und Fachkräftesicherung […]. Der Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Zahnmedizinischen Fachangestellten soll auch die Wertschätzung gegenüber dem Fachpersonal zum Ausdruck bringen.“

Auch der vmf begrüßt den Beitritt der niedersächsischen Zahnärzte zur AAZ.

Quellen:

Verena Heinzmann
Autor Verena Heinzmann
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