Die Anzahl der Interkontinentalreisen hat in den letzten Jahren vermehrt zugenommen. Reiseverbundene Aufenthalte in tropischen und subtropischen Regionen gehören mittlerweile für viele Menschen zum Standardprogramm. Oftmals kehren Reisende aus diesen Regionen mit unspezifischen Krankheitssymptomen zurück, die einer ärztlichen Abklärung bedürfen. Die komplexe Diagnostik stellt Hausärzte vor neue Herausforderungen.
Da die Gefahr einer Reise in das jeweilige Zielland von dessen endemischer Situation bestimmter Krankheiten abhängt, variieren viele reiseassoziierten Erkrankungen von Jahr zu Jahr. Zu den wichtigsten reiseassoziierten Infektionskrankheiten 2019 gehören:
Malaria
- Malaria zählt zu den häufigsten fieberhaften Erkrankungen von Reiserückkehrern. Im Jahr 2019 wurden 993 Malaria-Fälle gemeldet (mitunter zwei Todesfälle).
- Das entspricht einer Inzidenzrate von 1,2 Fällen pro 100.000 Einwohner. In den meisten Fällen (85%) wurde die Erregerspezies Plasmodium falciparum diagnostiziert.
Shigellose
- Die Shigellose ist eine weitverbreitete Durchfallerkrankung, die durch Bakterien der Gattung Shigella ausgelöst wird. In 73% der Fälle handelte es sich um Infektionen mit S. sonnei.
- Im Jahr 2019 wurden insgesamt 627 Shigellosen gemeldet, was einer Inzidenzrate von 0,8 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner entspricht.
(Para)Typhus
- Typhus und die abgeschwächte Form der Paratyphus sind Durchfallerkrankungen. Erreger sind Salmonella enterica Serotyp Typhi bzw. Paratyphi A, B und C.
- Mit insgesamt 86 gemeldeten Typhus- und 36 Paratyphus-Fällen, lag die Inzidenz für beide Erkrankungen bei unter 0,1 Fälle pro 100.000 Einwohner.
Dengue-Fieber
- Das Dengue-Fieber gehört zu den weltweit am häufigsten vorkommenden hämorrhagischen Fiebererkrankungen. Man unterscheidet bei den Dengue-Viren vier verschiedene Serotypen.
- Im Jahr 2019 wurden 1.176 Fälle von Dengue-Fieber verzeichnet, dies entspricht einer Inzidenz von 1,4 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner.
Chikungunya-Fieber
- Das Chikungunya-Virus gehört zur Familie der Toga-Viren.
- Im Jahr 2019 wurden 88 Fälle des Chikungunya-Fiebers von Reiserückkehrern ermittelt. Dies bedeutet erneut einen starken Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (2018: 26).
Quelle: RKI – Epidemiologisches Bulletin
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