Erstmals mehr Frauen in der ambulanten Versorgung als Männer

Erstmals mehr Frauen in der ambulanten Versorgung als Männer

In der niedergelassenen Patientenversorgung gibt es auf Bundesebene erstmals mehr Frauen als Männer. Dies belegt die von der Stiftung Gesundheit jährlich durchgeführte Analyse der ambulanten Versorgung in Deutschland. Der Frauenanteil für das Jahr 2022 stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,8% und liegt laut Erhebung bei 50,3% (2021: 49,5%). Die Stiftung Gesundheit hatte diese Entwicklung auf Grundlage einer Hochrechnung der Anteile von Frauen und Männern in der ambulanten Versorgung in Deutschland aus dem Jahr 2018 bereits prognostiziert. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Frauenquote noch bei 46,0%.

In welcher Fachrichtung gibt es die meisten Frauen?

Es gibt einige Fachrichtungen, in denen Frauen überdurchschnittlich stark vertreten sind. Am stärksten ausgeprägt ist der Frauenanteil in der:

  • Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie mit 79,4%
  • Psychologischen Psychotherapie mit 75,0%
  • Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit 73,2%

Am wenigsten Frauen gibt es in den chirurgischen Fachrichtungen wie in der:

  • Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie mit 13,8%
  • Orthopädie bzw. Orthopädie und Unfallchirurgie mit 14,1%
  • Neurochirurgie mit 14,5%

 

Kommentar:

Die gemeinnützige und unabhängige Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die Transparenz im Gesundheitswesen zu erhöhen und stellt daher der breiten Masse spezifische Informationen und Orientierungshilfen zur Verfügung. Die Informationen werden beispielsweise auch häufig durch die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen in Anspruch genommen. Die Erkenntnisse der Studie basieren auf dem von der Stiftung Gesundheit seit rund 25 Jahren erstellten und stetig aktualisierten Strukturverzeichnis der medizinischen Versorgung. In die Analyse fließen die Zahlen zu den niedergelassenen Ärzten, Zahnärzten und psychologischen Psychotherapeuten sowie die in Praxen und medizinischen Versorgungszentren angestellten Mediziner ein. Keine Berücksichtigung finden die stationär Tätigen sowie Mediziner, die in Ruhestand, Elternzeit oder nicht in der Patientenversorgung beschäftigt sind.

Quelle: Stiftung Gesundheit – Statistik zeigt: Erstmals mehr Frauen als Männer in der ambulanten Versorgung tätig

Nadine Brohammer
Autor Nadine Brohammer
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