Nicht nur die Pflege ist von einem zunehmenden Fachkräftemangel betroffen, sondern auch der Bereich der MTA-Berufe (Medizinisch Technische Angestellte). Dies geht aus einer aktuellen Studie des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) im Auftrag des Dachverbandes für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin Deutschland e.V. (DVTA) hervor. Die Untersuchung bezog sich auf die humanmedizinischen MTA-Berufe; also auf medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten (MTLA), medizinisch-technische Radiologieassistenten (MTRA) und medizinisch-technische Assistenten für Funktionsdiagnostik (MTAF) und kam dabei zu folgenden Ergebnissen:
- Der Anteil der Krankenhäuser, die MTLA und MTRA beschäftigen sinkt deutlich: Bei den MTLA ging er zwischen 2008 und 2017 von 58% auf 47% zurück, bei MTRA von 64% auf 58%. Die absolute Zahl der MTLA (in Köpfen) sank im obigen Zeitraum von 19,8 Tsd. auf 18,5 Tsd. Bei den MTRA war eine Zunahme von 16,5 Tsd. auf 17,5 Tsd. zu beobachten. Für MTAF lagen keine entsprechenden Zahlen vor.
- MTA in Kliniken bevorzugen Teilzeitmodelle: Jeweils rund die Hälfte der MTA gehen eine Teilzeitbeschäftigung nach (davon arbeiten rund 50% mindestens 25 Stunden und ein Drittel zwischen 15 und 25 Stunden.
- Überalterung: Jeweils rund die Hälfte der MTA ist mindestens 45 Jahre alt, jeweils rund ein Viertel hat die Altersgrenze von 55 Jahren erreicht oder überschritten.
- Nachwuchs: Die Gesamtzahl der Schüler für MTRA, MTLA und MTAF blieb in den vergangenen 5 Jahren relativ konstant. Bei den MTRA gab es eine Zunahme. Innerhalb der letzten drei Jahre stieg bei den MTLA und MTAF die Anzahl der Absolventen. Bei den MTRA nahm sie ab. Bis 2023 erwarten die Schulen eine konstante Entwicklung, wobei mit einer leichten Zunahme der Plätze für MTLA und MTRA und einer leichten Abnahme bei den MTAF zu rechnen ist.
- Aktueller Fachkräftemangel: Laut Studie haben 46% der Krankenhäuser Stellenbesetzungsprobleme bei MTRA, 24% bei MTLA und 17% bei MTAF; Tendenz steigend. Die Autoren gehen anhand von Hochrechnungen von einem bundesweiten Mangel in Höhe von gegenwärtig 1.170 unbesetzten Vollzeitstellen für MTA aus (davon 840 für MTRA, 230 für MTLA und 100 für MTAF). Dies bedeutet gegenüber 2011 eine prozentuale Steigerung um 175%.
- Künftiger Fachkräftemangel: Laut Studie ergibt sich bei den MTA bis zum Jahr 2030 ein bundesweiter Gesamtbedarf (Sofortbedarf + altersbedingter Erstbedarf + fallzahlbedingter Zusatzbedarf) an 12.740 Vollzeitkräften. Hiervon entfallen 52% auf MTRA, 40% auf MTLA und 8% auf MTAF.
Quelle: Deutsches Krankenhausinstitut e.V. – Fachkräftemangel und Fachkräftebedarf in MTA-Berufen
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