Mammografie-Screening: Teilnehmeranstieg trotz Pandemie

Mammografie-Screening: Teilnehmeranstieg trotz Pandemie

In 2005 wurde das Programm zum Mammografie-Screening in Deutschland eingeführt. Seither haben Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf die Untersuchung. Der Jahresbericht „Evaluation der Kooperationsgemeinschaft Mammografie“ hat nun gezeigt, dass rund jede zweite Frau mit Anspruch auf ein Mammografie-Screening hieran auch teilnimmt. Insgesamt wurde bei 6,1 von 1.000 untersuchten Frauen ein Tumor entdeckt, überwiegend in frühen Stadien.

Anstieg der Teilnehmerzahl trotz Pandemie

Trotz erschwerter Bedingungen durch die COVID-19-Pandemie ist die Teilnahme am Mammografie-Screening im Vergleich zu den Vorjahren leicht angestiegen. Im Berichtsjahr 2021 haben erstmals über drei Millionen Frauen das Screening in Anspruch genommen, was zu rund 19.000 Diagnosen geführt hat. Am häufigsten wurden mit einer Teilnehmerrate von 86% Folgeeinladungen wahrgenommen. Ersteinladungen folgten 47% der eingeladenen Frauen.

Über 60-Jährige nehmen verstärkt am Screening teil

Auffällig ist, dass insbesondere über 60-Jährige verstärkt das Screening zum ersten Mal in Anspruch genommen haben. Da bei Erstteilnehmerinnen die Wahrscheinlichkeit der Diagnose von Brustkrebs höher ist, ist es nicht verwunderlich, dass in der Gruppe der über 60-Jährigen die Brustkrebsentdeckungsrate mit 8,2 auf 1.000 Frauen über dem Durchschnitt liegt. In 79% der Fälle werden die Tumoren durch das Screening jedoch in einem prognostisch günstigen Stadium entdeckt. Seit Juli letzten Jahres ist es auch Frauen bis zum Alter von 75 Jahren möglich, am Mammografie-Screening teilzunehmen. Hierzu hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Altersgrenze angehoben, wodurch weitere 2,5 Millionen Frauen Anspruch auf das Screening haben.

 

Kommentar:

In zahlreichen Ländern – u.a. auch in Deutschland – ist die Doppelbefundung von Mammografien obligatorisch, um die hohen Qualitätsanforderungen zu erfüllen. Eine Studie von britischen Forschern hat nun die Diagnoseleistung von KI und Fachkräften verglichen. In der Studie wurden zwei Tests mit jeweils 60 herausfordernden Fällen von 552 Ärzten sowie vergleichsweise von einem KI-Algorithmus durchlaufen. Es zeigen sich keine wesentlichen Unterschiede, sodass die Diagnose-Leistung der KI mit jener einer menschlichen Fachkraft vergleichbar ist. Zukünftig ist es denkbar, dass die Doppelbefundung bei einer Zweitgutachtung durch die KI entfällt. Zudem stellt die KI in Ländern ohne doppelte Befundung ein zusätzliches Hilfsmittel dar.

Quellen:

Autor Fanny Mauch
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