Pilotprojekt in Bayern: KI beschleunigt Anerkennung ausländischer Ärzte

Pilotprojekt in Bayern: KI beschleunigt Anerkennung ausländischer Ärzte

Zum 1. Januar ist in Bayern ein Pilotprojekt zur Beschleunigung von Anerkennungsverfahren ausländischer Ärzte gestartet. Das Projekt, welches vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Digitale Verwaltung der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hof sowie der Regierung von Oberbayern durchgeführt wird, setzt auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI).

Das Pilotprojekt soll Aufschluss darüber geben, wie die KI in Anerkennungsverfahren sinnvoll eingesetzt werden kann. Im Optimalfall – so hofft das Ministerium – führt der Einsatz von KI zu einer beschleunigten Anerkennung von ausländischen Ärzten, sodass diese schneller in Bayern arbeiten dürfen. In Anbetracht des Fachkräftemangels im Gesundheitssektor gewinnt das Projekt an Bedeutung.

Bayerns Pilotprojekt integriert KI in digitales Antragsverfahren

Bereits im vergangenen Jahr wurde in Bayern ein Online-Antragsverfahren eingeführt. Mithilfe des aktuellen Pilotprojekts soll die Künstliche Intelligenz in das bereits bestehende Projekt integriert werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der KI-basierten Plausibilitätsprüfung der hochgeladenen Dokumente. Beispielsweise soll die KI überprüfen, ob die im Feld „Identitätsnachweis“ hochgeladene Datei wirklich ein Identitätsnachweis ist. Auf diese Weise werden Fehler bei der Antragsstellung reduziert oder vermieden und die Bearbeitung folglich beschleunigt.

Dualer Ansatz: In- und Auslandstalente im Fokus

Neben der Gewinnung von ausländischen Ärzten ist es für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung unerlässlich, auch inländische Mediziner zu gewinnen. Aus diesem Grund ist es für das Ministerium entscheidend, junge oder niederlassungswillige Ärzte sowie Medizinstudenten weiterhin mit Maßnahmen wie Stipendienprogrammen, der Landarztprämie oder der Landarztquote zu fördern.

 

Kommentar:

Die ganzheitliche Herangehensweise des bayerischen Gesundheitsministeriums, sowohl ausländische Fachkräfte zu gewinnen als auch inländische Talente zu fördern, ist ein erfolgversprechender Ansatz zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung. Die aktuelle Versorgungssituation in Bayern zeigt jedoch auch, dass ein klarer Handlungsbedarf besteht. Mitte Dezember letzten Jahres wurde letztmals die Versorgungssituation in Bayern erfasst.

Abb.: Versorgungssituation nach Fachrichtung

Versorgungssituation nach Fachrichtung

Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns

Insgesamt sind in Bayern 13 Regionen unterversorgt, in 35 Gebieten herrscht eine drohende Unterversorgung. Besonders betroffen ist die Fachrichtung der Hausärzte (siehe Abbildung). Der demografische Wandel, mit dem ein zunehmender medizinischer Bedarf einhergeht, könnte die Lage weiter verschlechtern. Hinzu kommt die Altersstruktur der Ärzte: Mehr Mediziner erreichen das Rentenalter als Nachwuchskräfte gewonnen werden können. Aus diesem Grund ist es entscheidend, bereits heute nach Lösungsmöglichkeiten für das Versorgungsproblem wie beispielsweise die Integration von KI in Antragsverfahren für ausländische Ärzte zu suchen.

Quellen:

Autor Fanny Mauch
Arrow right icon