Bruttowertschöpfung steigt wieder nach coronabedingtem Rückgang im Vorjahr
Von der insgesamt im Jahr 2021 von der Gesundheitswirtschaft generierten Bruttowertschöpfung (BWS) in Höhe von 391,8 Mrd. € entfallen 202,1 Mrd. € bzw. 51,6% auf die medizinische Versorgung. Diese erwirtschaftet damit einen bedeutenden Teil der Wirtschaftsleistung. 50,0 Mrd. € werden von Arztpraxen (alle Fachgruppen, inklusive Zahnärzte) erwirtschaftet, allein 23,1 Mrd. € davon entfallen auf Zahnarztpraxen.
Bruttowertschöpfung und Erwerbstätige
Nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Bruttowertschöpfung und der Erwerbstätigen in einigen Teilbereichen der Gesundheitswirtschaft insgesamt sowie der gesamten deutschen Wirtschaft.
Bereich | |||||
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Krankenhäuser | 61,5 | 1,70% | 15,70% | 1.200 | 1,50% |
(Teil-)stationäre Pflege | 24 | 3,80% | 6,10% | 733,6 | 1,70% |
Arztpraxen* | 50 | 3,80% | 12,80% | 718,5 | 0,90% |
Zahnarztpraxen | 23,1 | 4,60% | 5,90% | 377,4 | 1,40% |
Ambulante Pflege | 21,5 | 7,70% | 5,50% | 1.100 | 4,00% |
Praxen sonstiger medizinischer Berufe | 14,3 | 5,90% | 3,70% | 575,8 | 2,90% |
Medizinische Versorgung | 202,1 | 3,60% | 51,58% | 4.800 | 2,10% |
Industrielle Gesundheitswirtschaft | 85,2 | 3,20% | 21,75% | 1.000 | 1,30% |
Weitere Bereiche der Gesundheitswirtschaft | 104,5 | 4,70% | 26,67% | 1.900 | 1,90% |
Gesundheitswirtschaft insgesamt | 391,8 | 3,80% | 7.700 | 1,90% |
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Gesamtwirtschaft | 3.228,90 | 3% | 44.900 | 0,70% |
*alle Fachrichtungen, inklusive Zahnärzte
Quelle: BMWK/Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung 2021 (2022)
Kommentar:
Wie die jüngst veröffentlichten Daten der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung (GGR) belegen, ist die durch Arzt- und Zahnarztpraxen generierte BWS mit Ausnahme des von der Corona-Pandemie geprägten Jahres 2020 in den vergangenen zehn Jahren (Beobachtungszeitraum) beständig um durchschnittlich 3,8% pro Jahr gewachsen. Damit entspricht die Wachstumsrate der ambulanten ärztlichen Versorgung der Entwicklung der Gesundheitswirtschaft insgesamt. Trotz des coronabedingten BWS-Einbruchs der Zahnarztpraxen im Jahr 2020 um ‑2,2% weisen diese im Zehnjahreszeitraum eine deutlich höhere durchschnittliche Wachstumsrate auf als Arztpraxen insgesamt. Dies obwohl letztere im Corona-Jahr 2020 von einem deutlichen BWS-Zuwachs von 5,2% profitierten. Die höchsten Zuwachsraten weisen allerdings nichtärztliche Bereiche der ambulanten Gesundheitsversorgung auf. So sind Praxen sonstiger (nichtärztlicher) medizinischer Berufe im Schnitt um 5,9%, die ambulante Pflege sogar um +7,7% gewachsen. Auf die gesamte ambulante Versorgung bezogen ist die Bruttowertschöpfung in den vergangenen zehn Jahren um durchschnittlich 4,9% pro Jahr gestiegen und damit deutlich stärker als die Gesamtwirtschaft (3%).
Auffällig ist, dass die Zahl der Beschäftigten im selben Zeitraum deutlich weniger stark zunahm als die wirtschaftliche Entwicklung. In Zahnarztpraxen nahm die Zahl der Beschäftigten nur um durchschnittlich 1,4% zu, in Arztpraxen insgesamt sogar nur um 0,9%. Trotz des vergleichsweise geringen Beschäftigtenzuwachses, liegen die Werte dennoch über der deutschen Wirtschaft insgesamt (+0,7%).
Weitere Informationen zur Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung 2021 finden Sie in unserer News vom 3.11.2022.
Quellen: